In unserem Vereinsleben haben wir darauf Wert gelegt, bewährte Veranstaltungen zu erhalten und fortzuführen und zusätzlich neue Ideen einzubringen.

6.1. Anfangsjahre

Beitrag von Monika Walter, geb. Bock

Christian Bock organisierte für die großen Siedlerfamilien ein Fest nach dem anderen, wie z.B. eine Weihnachtsfeier mit Krippenspiel auf der Bühne, die von Siedlerkindern aufgeführt wurden.
Ich selbst kann mich noch gut erinnern, musste immer als Engel im weißen Gewand, mit Stern auf dem Kopf und Tannenzweig mit Kerze in der Hand, ein langes Gedicht zur Eröffnung des Weihnachtsspiels auf der Bühne aufsagen.

Es folgten Faschingsfeiern, auf die die ganze Siedlerjugend „wild“ war.

Der Höhepunkt der Siedlergemeinschaft war in den umliegenden Gemeinden sehr bekannt und sehr begehrt:

„Die Siedler-Kärwa“

Ein berauschendes Fest für Jung und Alt, das von Freitag bis Dienstag heiß ablief. Die „Kärwa-Madla“ und die „Kärwa-Bum“ suchten sich gemeinsam aus, wer mit wem! Manchmal wurde sogar eine Ehe daraus.
Da blieb keiner hinter verschlossenen Fenstern mit einem verschüchterten Gesicht.
Auf dem Grundstück und im Garten von Christian Bock wurde ein Karussell für die Siedlerkinder aufgestellt und eine Schiffschaukel.
Eine Tanzbruck stand mitten im Garten, ebenso Biertische und Bierbänke, Stände mit Spielsachen und Süßigkeiten. Manches Gemüsebeet fiel der Kärwa zum Opfer.
Zum Verzehr kamen Fischlabla, Lachslabla, Bratwurstlabla und Fassbier.
Die ganze Umgebung feierte diese althergebrachte Sitte jährlich mit.
Der Vorstand war so verrückt, dass er im eigenen Garten eine Kegelbahn mit Kugellauf betonierte. Es gab damals schon Lochkugeln. Die Siedlerkinder waren natürlich scharf darauf Kegelaufsteller machen zu dürfen. Damals im Jahr 1950, gegen Bezahlung! Die Tage der „Kärwa“ wurden mit Kegelturnieren begleitet.

Zu erwähnen ist, dass Christian Bock bei den Kärwaumzügen, die durch die ganze Siedlung bis nach Laineck auf der Straße zum Wirtshaus „Tanzsaal Zahn“ führten, mit einem geschmückten Schaf, dem Maskottchen der Siedler an der Spitze des Umzugs lief. „Kärwamadla“ und „Kärwabum“ waren geschmückt mit Blumen und Bändern, an Kleid und Hüten. Ein Blumengebinde war an Stäben angebracht, die sich beim Tanzen und Springen in einer bunten Pracht bewegten. Man sang dazu bis zur Heiserkeit.

Am Kärwa-Dienstag wurde die Siedlerkärwa für ein Jahr begraben. Sprichwörtlich!
Christian Bock ließ sich auf einer Holzleiter, die den Sarg darstellen sollte, von schwarz gekleideten „Leichenträgern“ am ,,Freien Platz“ der Siedlung beerdigen und beweinen.

Das war der Gang durch die Geschichte „Siedler-Kärwa“

6.2. Preisschafkopf

Für die Freunde des Schafkopfspiels wurden in manchen Jahren bis zu 3 Termine festgelegt.

Nachdem die alten „Schafkopfer“ ausgestorben sind und keine jungen mehr nachwuchsen, ist dieser Teil des Vereinslebens beendet worden.

6.3. Straßenfeste

In früheren Jahren wurden auf dem „Freien Platz“ in der Siedlung auch Straßenfeste abgehalten.

6.4. 50jähriges Jubiläum

Vom 1. bis 4.7.1983 feierten wir unser 50jähriges Jubiläum auf der Wiese unterhalb der Siedlung Laineck, Schirmherr war Oberbürgermeister Hans Walter Wild.
Am Freitag, den 1.7.1983, war Bieranstich für den viertägigen Festzeltbetrieb, u.a. mit den „Original Steinachtaler Musikanten“, dem Posaunenchor Laineck, dem Gesangverein „Concordia Laineck“ und einem Kindernachmittag

6.5. Siedlerfasching

Faschingsveranstaltungen fanden nachmittags für die kleinen Faschingsprinzessinnen und –prinzen und abends für die „Kohlrabi- und Rettichzauberer“ am gleichen Tag statt.

Was hatten die Siedler schöne Faschingsveranstaltungen in verschiedenen Lokalitäten mit unterschiedlichen Musikern!
Aber es kam dann eine Zeit, da lockte die Menschen sprichwörtlich nichts hinterm Ofen vor. 1984 saß man mit insgesamt 12 Maskierten im Lainecker Sportheim, mit einer tollen Musik und Maskenprämierung, das letzte Mal.

Der Kinderfasching mit Maskenprämierung und Sondereinlagen von Mainnixen oder Schwarzweiß-Prinzengarden, scheiterte einige Jahre später ebenfalls am fehlenden Zuspruch.

6.6. Weihnachtsfeiern

Bei den Weihnachtsfeiern für die Siedlerkinder wurde am Nachmittag mit verschiedenen Unterhaltungspunkten die Wartezeit auf den Nikolaus überbrückt, für die erwachsenen Siedler stand jedes Jahr eine reichhaltige Tombola zur Verfügung.
Bis einschl. 1983 fanden Weihnachtsfeiern mit Tombola statt. Als man des „Fechtens“ bei den Firmen um den einen oder anderen Preis leid war, weil die angegangen Firmen auch nicht mehr so spendabel waren, ließ man zur  Weihnachtsfeier 1984 die Tombola weg und versuchte es mit einer besinnlichen Weihnacht. Doch ohne Tombola – die ja Tradition hatte – bestand kein oder nur noch wenig Interesse. Also gibt es seit 1985 keine Weihnachtsfeier für die Großen mehr.
Für die kleinen Siedlermädchen und –jungen kam der Nikolaus noch bis ins Jahr 2005.

6.7. Bastelnachmittage

Von 1998 bis 2004 wurden im Frühjahr und Herbst Bastelnachmittage mit Oster- bzw. Weihnachtsmotiven durchgeführt. Dazu gab es Kaffee und Kuchen, im Herbst auch Glühwein. Diese Bastelnachmittage stießen zu Beginn auf große Resonanz sowohl bei den älteren Mitgliedern als auch bei Kindern, die teilweise mit Unterstützung der Eltern die Basteleien ausführten. Das Interesse ließ dann aber stark nach, so dass die Bastelnachmittage nicht mehr stattfanden.

6.8. Halloween

Im Jahr 2001 wurde der Versuch gestartet mit dem Motto „Helloween – Basteln & Musik für Kids“ speziell die jüngere Generation unserer Siedlergemeinschaft anzusprechen. Mit kleinen Basteleien (z.B. aus Kürbissen geschnitzte Laternen), einem Abendessen und von den Jugendlichen und Kindern selbst mitgebrachter Musik wurde der Nachmittag und Abend gestaltet. Nach drei Veranstaltungen schlief das Interesse leider ein.

6.9. Weinabende

Die Weinabende zum „Blaufränkischen“ im Siedlerheim erfreuen sich immer noch guter Resonanz.
Süffiger Rot- und Weißwein und verschiedene Brotzeiten zu kleinen Preisen tragen das Ihre zu einem geselligen Abend bei.

6.10. Siedlerstammtisch

Unser Siedlerstammtisch findet jeden 2. Donnerstag eines Monats im Sportheim des ASV-Laineck statt. Dort wird in gemütlicher Runde der Gemeinschaftssinn gepflegt.

6.11. Wanderungen und Ausflüge

Mehrere Floßfahrten auf dem Main ab Burgkunstadt waren in den 80er Jahren neben den anderen Ausflügen doch etwas Besonderes. Denn man konnte für 3 Stunden bei geruhsamer Fahrt auf dem Wasser vom Alltag abschalten. Auf dem 24 x 6 Meter großen Floß mit musikalischer Unterhaltung, Bratwürsten vom Holzkohlengrill und Fassbier an Bord wurde die Floßfahrt zu einem unvergessenen Erlebnis.

Als einmalige Veranstaltung fand am 17.3.1990 ein Ritteressen in Münchberg-Schlegel statt. Es war eine rundum lustige und gesellige Runde. Alle hatten ihren Spaß.

Neben vereinzelten Ausflügen zu Bundesgarten- und Landesgartenschauen gehören die Frühjahrs- und Herbstwanderungen der Siedlergemeinschaft zu den ständigen Veranstaltungen mit reger Beteiligung von Jung und Alt.
Die Erkundung unserer näheren Umgebung (z.B. Main-, Steinachtal) und auch weiter entfernter Ziele (Vierzehnheiligen mit Staffelberg, Waldnaabtal, Karstkundicher Wanderpfad bei Neuhaus) ist zusammen mit unterhaltsamen Gesprächen immer wieder ein Erlebnis.

6.12. Johannifeuer

Das traditionelle Johannifeuer der Siedlergemeinschaft Laineck erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.

Früher sammelten die Siedlerkinder das Brennmaterial mit Leiterwagen ein.  Aus Umweltschutzgründen sah sich die Vorstandschaft später gezwungen, nur noch trockenes  und unbehandeltes Holz zu sammeln und selbst für Brennmaterial zu sorgen.

Der Lampionumzug der Kinder zog, teils mit musikalischer Begleitung, durch die Siedlung bis zum Festplatz. Die Fackelträger unter den Kindern durften sich um den Feuerhaufen aufstellen und auf Kommando des Vorsitzenden das Feuer entfachen. Diese Zeremonie hat man bis heute beibehalten.

Im Jahr 1985 wurde nach Plänen von Ernst Schuch für die Zubereitung der Speisen ein zerlegbarer, transportabler Verkaufsstand aus Holz („Grillbude“) gebaut.

6.14. 75jähriges Jubiläum

Am 21.06.2008 feierte die Siedlergemeinschaft Laineck ihr 75jähriges Bestehen.

In seiner Begrüßung erinnerte der 1. Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Laineck, Herbert Mösch, an die Leistungen der Gründer, die sich hier trotz der widrigen wirt¬schaftlichen Verhältnisse der Vorkriegsjahre ein eigenes Heim  aufbauen konnten und damit eine Leistung erbrachten, auf die wir heute alle dankbar zurückblicken müssen.

Anschließend betonte Oberbürgermeister Dr. Michael Hohl als Schirmherr der Jubi¬läumsfeier in seinem Grußwort, dass sich die Siedlung Laineck durch das Engage¬ment der Siedler im Lauf dieser Jahre zu einem wahren Schmuckstück entwickeln konnte.

Der Bezirks- und Landesvorsitzende des Verbandes Wohneigentum, Siegmund Schauer, würdigte ebenfalls die Aufbauleistung der Siedler.

Weitere Glückwünsche überbrachten der Kreisvorsitzende des Verbandes Wohneigentum, Klaus Schnabel, der 1. Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Laineck, Jörg Grieshammer, und der Vorsitzende des SPD-Ortsverbandes Laineck, Jörg Heimler.

Anlässlich der Festveranstaltung wurden von Siegmund Schauer daraufhin einige Mitglieder der Siedlergemeinschaft Laineck für ihre besonderen Verdienste geehrt: Heinrich Fischer erhielt die Ehrennadel in Bronze, Wolfgang Hirschmann die Ehrennadel in Silber und Karl-Dieter Hirschmann wurde der Ehrenbecher überreicht.

Musikalisch wurde die Eröffnung der Feier vom Lainecker Posaunenchor begleitet. Es schloss sich ein bunter Kindernachmittag an, abends wurden die Gäste durch die „Bayreuth Oldstars“ unterhalten, die schwungvollen Swing und Dixie darboten. Nach einem Fackelumzug wurde von den Kindern das traditionelle Johannifeuer entzündet, mit dem die gelungene Jubiläumsfeier ihren Ausklang fand.